Chronisch entzündliche
Darmerkrankungen
Alexandra
Nau Heilpraktikerin
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Ausbildung zur Heilpraktikerin 2009 –
2011
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Seit 2012 in eigener Praxis mit den Schwerpunkten
Frauenheilkunde, Kinderheilkunde, Mykotherapie,
Irisdiagnose
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Therapien: Therapeutische Frauen-Massage,
Cranio-Sacrale Therapie, Blutegel Therapie
Leider wird der Darm viel zu sehr vernachlässigt
und ignoriert. Erst seit dem Buch „Darm mit Charme“ (siehe unten) wurden ein paar Menschen
wachgerüttelt und haben, zumindest für die Dauer des Buchlesens, ihrem Darm etwas mehr Aufmerksamkeit
geschenkt.
In der Praxis erlebe ich kaum einen Patienten, der keine Darmprobleme hat. Den meisten ist es nur nicht
bewusst. Für sie ist es normal täglich einen Blähbauch zu haben, ständig pupsen zu müssen, oder sie nur alle
paar Tage mal Stuhlgang haben bzw. nach dem Stuhlgang eine halbe Rolle Toilettenpapier benötigen, weil
der Po einfach nicht sauber wird. Dabei ist gerade das alles alles andere als normal.
Unser Darm hat eine Gesamtlänge von ca. 7 Metern und eine Gesamtoberfläche von ca. 30qm.
Unterteilt wird der Darm in:
– Dünndarm mit Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm
– Dickdarm mit Appendix (Wurmfortsatz), aufsteigendem,
querlaufendem, absteigendem Colon und dem Enddarm
Die Dünndarmschleimhaut ist faltig,
besteht aus Zotten und Krypten. Die Zotten dienen der Aufspaltung und Aufnahme von Nährstoffen. In den Dünndarm,
genauer gesagt in den Zwölffingerdarm münden Ausführungsgänge der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. In der
Schleimhaut des Dünndarms liegen Drüsen, welche täglich Sekrete bilden, um die Aufnahme von Nährstoffen zu
verbessern. Im Dünndarm befinden sich aber auch die sogenannten Peyer Plaques.
Sie stellen eine Ansammlung von Lymphfollikeln dar und spielen bei der Immunabwehr eine große Rolle. Dringen
Erreger ein, wird hier direkt eine Immunreaktion über diese Lymphknötchen ausgelöst.
Wird aufgenommene Nahrung nicht richtig
gekaut oder im Magen anständig vorverdaut, weil z.B. Magensäure fehlt, kann der Speisebrei nicht ausreichend
weiterverarbeitet und Nährstoffe entzogen werden. Das ganze rutscht nahezu unberührt und dazu noch viel zu schnell
in den Dickdarm. Hier wird Wasser entzogen und über die unverdauten Bestandteile fallen die Darmbakterien her. Dies
gärt und „brodelt“ dann vor sich hin, produziert Gase. Eine bakterielle Fehlbesiedlung und weitere Probleme sind
vorprogrammiert.
Die Darmschleimhaut ist durchgängig mit
verschiedenen Mikroorganismen bestückt. Dieses bakterielle Ökosystem wächst
stetig ab dem Zeitpunkt der Geburt. Verschiedenste, hauptsächlich anaerobe (ohne Sauerstoff) Bakterien besiedeln
den Darm und halten die intestinale Flora im Gleichgewicht.
Die Zahl derer, die unter chronischen
Darmerkrankungen leiden, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Genveränderungen, falsche Ernährungsweise,
extreme Stresszustände, Medikamente und auch unkontrollierte Selbstmedikation etc... sind unter anderem dafür
mitverantwortlich.
Wenn sich die kindliche Darmflora schon nicht richtig entwickeln kann, zieht sich dies wie ein roter Faden bis ins
Erwachsenenalter durch. Frühgeburtliche Kinder z.B. haben keine großartige Möglichkeit eine ordentliche Darmflora
aufzubauen. Sie werden per (Not-)Kaiserschnitt geboren, bekommen Medikamente, Antibiotika und, und, und... der
Grundstein für ständige Darmbeschwerden ist damit gelegt.
Die Darmschleimhaut ist in
verschiedenen Schichten aufgebaut:
1. Schicht – Epithelzellschicht
2. Schicht – Bindegewebsschicht
3. Schicht – Muskelschicht
In der Bindegewebsschicht finden sich Blut- und Lymphgefäße sowie Immunzellen. Damit die Schleimhaut nicht der
Selbstverdauung unterliegt, ist sie von einer Schleimhülle umgeben.
Colitis ulzerosa und Morbus Crohn sind wohl die
bekanntesten Darmerkrankungen von denen, zumindest vom Namen her, viele schon mal etwas gehört haben.
Während bei der Colitis ulzerosa der Dickdarm von Entzündungen betroffen ist, ist beim Morbus Crohn Dünndarm
und/oder Dickdarm entzündet. Die beiden Erkrankungen unterscheiden sich aber nicht nur an der Lokalisation, sondern
auch daran, welche Schichten der Schleimhaut betroffen sind.
Die Colitis ulzerosa beginnt meist schleichend, mit Durchfällen, teils blutig und mit Schmerzen
und Fieber. Die Darmschleimhaut schwillt an, oft kommt Fieber dazu. Durch die vielen Entzündungen der Schleimhaut
wandelt sich diese narbig um, wird starr, verdickt sich und wird daher gerne mit einem Fahrradschlauch
vergleichen.
Beim Morbus Crohn können alle Schichten des Darms entzündlich verändert sein und zudem auch die
Speiseröhre, der Magen sowie der Enddarm. Die Entzündung zieht sich also vom Mund bis zum Po.
Die Symptome ähneln denen der Colitis ulzerosa. Durchfälle (meist unblutig), kolikartige Schmerzen,
Entzündungszeichen im Blut und Fieber.
Viele Nahrungsmittel werden nur schlecht oder gar nicht vertragen. Die Patienten leiden oft an Müdigkeit,
Abgeschlagenheit, Eisenmangel, Vitamin B12 Mangel, Depressionen. Dies wiederum provoziert weitere Erkrankungen wie
z.B. Osteoporose.
Neben den beiden genannten Erkrankungen leiden zunehmend mehr Menschen an Divertikeln bzw. an
Divertikulitis.
Divertikel sind sackartige Ausstülpungen der Darmschleimhaut, welche sich entzünden können und starke Schmerzen
verursachen. Divertikel treten zumeist im Dickdarm auf. Schwaches Bindegewebe, welches sich auch am Darm darstellen
kann, falsche Ernährung, ständiges Pressen auf der Toilette, Darmträgheit und Verstopfung begünstigen die
Entstehung. Eine Divertikulitis kann sehr schmerzhaft verlaufen. Die Schmerzen treten in der Regel im linken
Unterbauch auf.
Alle diese Darmerkrankungen schränken im täglichen Leben stark ein. Die Patienten büßen Lebensqualität ein, können
nicht mehr so essen wie sie es gerne würden, sind eingeschränkt in ihrer Leistung und permanent müde.
Fistelbildung, Aphten, Pilzerkrankungen (durch die Kortisontherapie), Gelenkentzündungen, Lebererkrankungen,
Migräne, Neurodermitis und andere Hauterkrankungen treten bei vielen Patienten noch zusätzlich auf und schränken
noch weiter ein.
Die schulmedizinische Therapie besteht in der Regel aus der Gabe von Antibiotika, Kortison,
5-Amminosalizylsäure (Salofalk) oder der operativen Therapie (operative Entfernung von Darmanteilen).
Gerade wenn das Darmlumen stark eingeschränkt ist, ein Darmverschluss droht oder sich Fisteln bilden, ist eine
Operation meist unumgänglich.
Man kann diese Erkrankungen aber auch sehr gut naturheilkundlich unterstützen, eindämmen und in Schach halten.
Wichtig ist es, in meinen Augen, dass auf Weizenmehlprodukte, Industriezucker, Milchprodukte und
Geschmacksverstärker dauerhaft verzichtet wird. Die Ernährung sollte so ausfallen, dass es den Darm nicht belastet
und nicht bläht. Wichtig ist auch, dass ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird, denn über die Durchfälle geht
sehr viel Flüssigkeit verloren. Achten Sie darauf, dass sie keine darmanregenden Getränke, wie Kaffee oder diverse
Teesorten, zu sich nehmen. Essen Sie Fisch, um die Omega 3 Fettsäuren aufzufüllen, Geflügel, gedünstetes oder
gekochtes Gemüse.
Vermeiden Sie Hülsenfrüchte, Rohkost, Zwiebeln, Sauerkraut, Weizenmehl, Milch und Schweinefleisch.
Der Darm sollte gezielt, am sinnvollsten nach Floraanalyse, aufgebaut werden. Die Fülle der Präparate ist enorm und
sollte individuell ausgewählt werden.
Naturheilkundlich unterstützend wirken z.B. auch
Vitalpilze:
Reishi – hat eine beruhigende und ausgleichende
Wirkung auf den Darm, hemmt Entzündungen und reguliert die Histaminausschüttung.
Hericium – regeneriert die
Darmschleimhaut
Pleurotus – unterstützt die Produktion von Laktobazillen und Bifidobakterien und hat damit eine
positive Wirkung auf die Darmflora.
Auricularia – befeuchtet die Darmschleimhaut
Schüssler
SalzeNr. 2 Calcium phosphoricum –
Nr. 3 Ferrum phosphoricum –
Entzündungsmittel, wenn die Entzündung gerade beginnt, unterstützt die Blutbildung
Nr. 4 Kalium chloratum –
Entzündungsmittel bei Entzündungen im 2. Stadium
Nr. 6 Kalium sulfuricum – Entzündungsmittel für das 3.
Stadium
Nr. 24 Arsenum jodatum –
verringert die Allergiebereitschaft, stärkt den geschwächten und müden Körper, lindert Entzündungen
Nosoden
Therapie nach Bach: Bei der Nosoden Therapie nach Bach wird eine Stuhlprobe ins Labor geschickt.
Dieses bereitet dann die Darmbakterien auf und stellen daraus ein individuelles Präparat in Globuli- oder
Tropfenform her.
Heilkräuter:
Alant –
hat eine krampflösende, antibakterielle und antiparasitäre Wirkung
Brombeere –
wirkt gegen Durchfall und schlecht heilenden Wunden und Exzemen
Kamille –
hat eine krampflösende, regenerierende und beruhigende Wirkung
Mikronährstoffe:
Gerade beim entzündlich veränderten Darm ist der Aufbau des
Mikronährstoffhaushalts extrem wichtig. Die Fülle der Lebensmittel, die die Patienten nicht vertragen ist
wahnsinnig groß. Die Auswahl der Lebensmittel schwindend gering. Einseitige Ernährung ist also vorprogrammiert.
Durch die Entzündung und das Narbengewebe besteht zusätzlich eine Aufnahmestörung. Eisenmangel, B12 Mangel,
Folsäuremangel sind die am häufigsten nachgewiesenen Nährstoffmängel bei Darmerkrankten. Gerade aber diese
Nährstoffe sind wichtig für die Zellteilung, Zellerneuerung, Blutbildung und das Immunsystem.
Zink, Selen, Magnesium, Vitamin D sollten auch immer mit kontrolliert werden und, je nach Befund,
substituiert werden. Sie spielen unter anderem bei Autoimmunprozessen eine Rolle und dienen als Antioxidanz und
Entzündungshemmer.
Omega-3 Fettsäuren: Sie zählen zu den Fettsäuren, die der Körper nicht selbstständig herstellen
kann. Sie reduzieren Entzündungen, unterstützen den Zellstoffwechsel und das Immunsystem. Gute Omega 3 Quellen sind
Leinöl, Walnussöl, Krillöl.
Weihrauch: In Studien hat man festgestellt, dass Weihrauch eine
ähnlich
entzündungshemmende Wirkung hat wie Cortison. Ich setze Weihrauch daher sehr gerne in der Praxis ein.
Curcumin hat eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung. Fett werden besser verdaulich,
Blähungen und Völlegefühl können gelindert werden.
Leinsamen und Chiasamen bilden, wenn man sie in Wasser quellen lässt, einen Schleimfilm. Dieser
legt sich wie eine Schutzschicht über die Darmschleimhaut.
Orthoflor immun ist ein Mittel, welches 4 Milchsäurebakterienstämme und Zink beinhaltet und
sich positiv auf den Darm und das Immunsystem auswirkt.
Wenn Sie im akuten Stadium der Erkrankung Medikamente wie Cortison oder Antibiotika einnehmen, lassen Sie sich in
jedem Fall von einem Heilpraktiker/Heilpraktikerin beraten, was Sie begleitende dazu tun können, damit die
Darmflora intakt bleibt.
Der Candida albicans, ein Hefepilz wird meist dann aktiv, wenn z.B. Antibiotika oder Cortison eingenommen werden.
Aber auch die Pille und eine zuckerlastige, kohlenhydratreiche Ernährung erhöhen das Risiko einer Überwucherung mit
dem Candida albicans. Er verursacht Symptome wie Blähungen, Heißhungerattacken, Gelenkschmerzen, wiederholte
Pilzinfektionen (z.B. im Scheidenbereich), Lebererkrankungen, Hautveränderungen, Migräne...
Der Hefepilz baut Kohlenhydrate aus der Nahrung zu Fuselalkoholen ab. Die dauerhafte Belastung durch die
Fuselalkohole schädigt die Leber und auch den Darm.
Die Behandlung dieses Pilzes sieht vor, ihm die Ernährungsgrundlage zu entziehen und ihn dann mit probiotischen
Präparaten und pflanzlichen, antimykotisch wirkenden Mitteln einzudämmen.
Zucker- und kohlenhydrathaltige Lebensmittel sollten daher eine zeitlang vermieden werden. So wird dem Candida die
Lebensgrundlage entzogen, die Bildung der Fuselalkohole wird gestoppt.
Leber und Darm können sich dann wieder erholen und entsprechend aufgebaut werden.
Sollten Sie noch weitere Fragen zum optimalen Aufbau des Darms und zur Behandlung von Darmerkrankungen
haben, kontaktieren Sie mich gerne.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und hoffe Ihnen mit diesem Artikel ein paar naturheilkundliche Anregungen
mitgegeben zu haben.
Ihre Alexandra Nau
-Heilpraktikerin-
Wichtiger Hinweis für den
Einsatz der Rezepte
und Ausschlusskriterien
Zum Thema "Darm" siehe auch:
- Der gesunde
Darm
- Pilze im Darm
- Darm mit Schüssler-Salzen
unterstützen
- Schüssler-Salze bei Durchfall und Blähungen
Inhaltliche Verantwortung und zur Kontaktaufnahme:
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Alexandra Nau
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