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Homöopathie - die Grundlagen

Arne Krüger

Erfahrungsbericht
Arne Krüger

 Heilpraktiker, Tierarzt und Dozent

Grundlagen der Homöopathie

Homöopathie ist ein feinstoffliches, immaterielles, energetisches Heilverfahren, das imstande ist, die gestörte ( kranke ) Lebenskraft von Mensch und Tier zur Heilung anzuregen.

 

Krankheit ist nach dem Verständnis der Homöopathie eine Entgleisung, eine Dysharmonie der Lebenskraft.

 

Die Homöopathie basiert auf vier wesentlichen Säulen, dem Ähnlichkeitsprinzip, der Arzneimittelprüfung, der Individualisierung und der Potenzierung der Arzneien.

 

Das Ähnlichkeitsprinzip ist auch der Namensgeber der Homöopathie.

Homöos ( Ähnlich ) und Pathos ( Leiden )

Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden.

 

Die Anfänge der Homöopathie

 

Als junger Arzt erlebte Samuel Hahnemann (1755 – 1843) immer wieder, wie wenig er mit seinem erlernten Wissen ausrichten konnte. Enttäuscht zog er sich zunächst aus der ärztlichen Praxis zurück und machte sich in den kommenden Jahren einen Namen als Übersetzer und medizinischer Schriftsteller.

 

Bei der Übersetzung von William Cullens „Materia Medica“ im Jahr 1790 stieß er auf das Simile-Prinzip, das er 1796 erstmals im „Journal der practischen Arzneykunde“ veröffentlichte. Mit der Ähnlichkeitsregel hatte Hahnemann die Grundlage einer wirksamen Therapieform gefunden, nach der er so viele Jahre gesucht hatte.

 

In den folgenden Jahrzehnten erforschte er akribisch die Wirkungen der Arzneimittel. Die Ergebnisse bildeten die Basis für das „Organon der rationellen Heilkunde“ (1810), das bis heute ein Grundlagenwerk für homöopathische Heilpraktiker und Ärzte geblieben ist.

 

Ähnlichkeitsgesetz

 

Entsprechend dem Ähnlichkeitsgesetz ist also nur derjenige Arzneistoff in der Lage, einen kranken Menschen oder ein krankes Tier zu heilen*, dessen Arzneimittelbild dem Symptomenbild ähnlich ist, das der erkrankte Mensch oder das erkrankte Tier hervorbringt. Das Ähnlichkeitsgesetz ist untrennbar mit der Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen verbunden, denn nur so kann Wissen über die Wirkung eines Arzneistoffes gewonnen werden. Am Beispiel der Küchenzwiebel (Allium cepa) lässt sich das Ähnlichkeitsgesetz nachvollziehen.

 

So entstehen beim Gesunden durch das Schneiden der Küchenzwiebel folgende Symptome: starke Flüssigkeitsabsonderung aus Augen und Nase, Augenjucken oder –brennen, Kitzeln der Nase, Niesreiz. Dem entsprechend wird Allium cepa auch als Schnupfmittel eingesetzt.

 

Die auf dem Ähnlichkeitsgesetz basierende Heilkunst nannte Hahnemann Homöopathie, als Allopathie bezeichnete er die Therapieverfahren, die entsprechend dem Gegensatzprinzip (contraria contraris), Symptome mit Gegenmitteln, d. h. Fieber mit fiebersenkenden Mitteln, rheumatische Beschwerden mit Antirheumatika behandeln.

 

Arzneimittelprüfung

 

Bei der Arzneimittelprüfung nehmen gesunde Menschen das homöopathische Arzneimittel so lange ein, bis Symptome entstehen. Die Summe der Symptome sind dann die Grundlage des Arzneimittelbildes.

 

Die Arzneimittelbilder werden durch die Toxikologie und Pharmakologie, die volksheilkundlichen Erfahrungen mit dem Arzneistoff und die Erfahrungswerte aus der homöopathischen Anwendung ergänzt. Die Arzneimittelbilder finden sich in den homöopathischen Arzneimittellehren.

 

Individualisierung

 

Die Krankheiten des Mensch sind im allopathisch-klinischen Bereich ziemlich gleich. Eine Lobärpneumonie, Masern oder eine Rechtsherzinsuffiziens werden bei allen Menschen bzw. Tieren ziemlich gleiche Symptome liefern. Aus diesem Grund ist die klinisch-medizinische Krankheitsbetrachtung für die Homöopathie auch nur von geringer Bedeutung.

 

In der Homöopathie ist von Interesse, was Patienten, die die gleiche klinische Diagnose haben, an unterschiedlichen, individuellen Symptomen zeigen. An diesen Symptomen ist das homöopathische passende Arzneimittel, das Simile oder im optimalen Fall das Similimum zu erkennen.

 

Potenzierung

 

Neben dem Ähnlichkeitsgesetz, der Arzneimittelprüfung und der Individualisierung ist die Potenzierung die vierte Säule der Homöopathie. Hahnemann hatte beobachtet, dass sich bei den damals üblichen Arzneidosierungen die Symptome beträchtlich verschlimmerten oder sogar toxische Nebenwirkungen auftraten. Er begann die Arznei schrittweise zu verdünnen und verschüttelte sie auf jeder Verdünnungsstufe sehr stark. Diese dynamisierte oder „potenzierte“ Arznei hatte eine deutlich stärkere Wirkung. Gleichzeitig konnten durch den Prozess der Potenzierung evtl. Vergiftungserscheinungen verringert werden.

 

Die Potenzierung homöopathischer Arzneimittel erfolgt nach festgelegten Regeln, die durch folgende Nomenklatur gekennzeichnet wird: Der Buchstabe zeigt an, in welchem Verhältnis das Arzneimittel verdünnt wurde. So wird bei den D-Potenzen (Dezimalpotenzen) im Verhältnis 1 : 10, bei den C-Potenzen (Centesimalpotenzen) im Verhältnis 1 : 100, bei den LM- bzw. Q-Potenzen (Qinquagiesmillesima-Potenzen) im Verhältnis 1 : 50 000 verdünnt. Die Anzahl der Potenzierungsschritte wird durch die hinter dem Buchstaben stehende Zahl angegeben. Dem entsprechend wurde bei einer C 30-Potenz 30 mal hintereinander im Verhältnis 1 : 100 verdünnt und genauso häufig verschüttelt. Die für die Verdünnung notwendigen Schüttelschläge sollten am besten auf dem Handballen oder auf ein ledergebundenes Buch erfolgen. Im Homöopathischen Arzneibuch sind die Richtlinien zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel genau festgelegt.

 

Lebenskraft

 

Die Lebenskraft ( Dynamis ) ist eine immaterielle, „geistige“ Kraft, die den Körper zusammenhält, die natürlichen Krankheitsprozesse regelt und zur Heilung bringt. Die Lebenskraft kann erkranken, in Dysharmonie sein und so kommt es homöopathisch gesehen zur Krankheit. Diese Krankheiten sind nur durch ein geistiges Heilverfahren, z.B. die Homöopathie zu heilen, in dem mit dem richtigen homöopathischen Arzneimittel die Lebenskraft geheilt wird.

 

Hahnemann schrieb in § 9 des Organon:

 

„Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper belebende Lebenskraft unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so dass unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeuges frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseins bedienen kann.“

 

Arzneisubstanzen

 

Das Homöopathische Arzneibuch umfasst heutzutage über 2.000 pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen, und es werden immer neue Stoffe (z. B. Schokolade, Diamant, Wasserstoff) geprüft. Wird das homöopathische Mittel aus Pflanzen (z. B. Bryonia – Wurzelstock der Zaunrübe, Pulsatilla – Blüten der Küchenschelle) oder Giftstoffen von Tieren (z. B. Lachesis – Gift der Buschmeisterschlange) gewonnen, wird eine Urtinktur hergestellt. Diese besteht zu gleichen Teilen aus der flüssigen Arzneisubstanz und hochprozentigem Alkohol.

 

Ist die Ausgangssubstanz nicht in Alkohol löslich (z. B. Metalle, Säuren) wird sie bis zu ihrer Löslichkeit mit Milchzucker verrieben. Ab der C 3 bzw. D 6 ist jeder Stoff in Alkohol löslich.

 

Eingesetzt werden auch aus kranken Geweben und Körpersekreten homöopathisch aufbereitete Mittel, die als Nosoden bezeichnet werden. So wird z. B. Psorinum aus dem Inhalt eines Krätzebläschens hergestellt oder Tuberkulinum aus Auswurf aufbereitet, der Tuberkelbazillen enthält.

 

Die homöopathischen Arzneimittel sind in Deutschland nach dem Arzneimittelgesetz registrierte Arzneimittel. Die zuständige Bundesoberbehörde, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) prüft dabei die Qualität der ordnungsgemäßen Herstellung und die Unschädlichkeit des homöopathischen Arzneimittels. Eine Wirkungsbeschreibung ist bei homöopathischen registrierten Arzneimitteln nicht möglich und fehlt daher auf den Arzneipackungen.

 

Der homöopathisch erfahrene Heilpraktiker kennt die Arzneimittelbilder und Wirkungsmöglichkeiten des homöopathischen Arzneimittels aber genau und kann so für jeden Patienten das richtige Arzneimittel auswählen.

 

Konstitutionsmittel

 

Konstitution ist die Summe aller hervorstechenden körperlichen und seelischen Merkmale, das Charakteristische eines Menschen, seine Haltung, Größe, Dicke, Haut- und Haarfarbe, Temperament, kurz: seine Persönlichkeit.

 

Zur Erklärung, wann man ein Konstitutionsmittel gibt, beschreibt ein Homöopath ein Beispiel:“ Eines Tages kam eine Frau mit leichterem chronischen Gelenkrheumatismus, den sie seit vielen Jahren hatte, zu mir. Ich fand leichte Schwellung einiger Gelenke mit geringfügigen Versteifungen. Wenn ich für die kranken Organe etwas verordnet hätte, wären Mittel wie Acidum benzoicum e resina, Calcium carbonicum Hahnemanni, Colchicum oder ähnliches in Frage gekommen. Die Frau war aber sehr schlank, hatte eine dreckig aussehende Haut und roch unsauber.

Ich gab ihr deshalb  ihr  Konstitutionsmittel, nämlich 8 Tage lang jeden Morgen sieben Tropfen Sulfur D 30. Daraufhin verschwanden die Gelenkbeschwerden für Monate.“

 

Sulfur, Schwefel, ist ein ganz großes Mittel. Alle Körperöffnungen sind rot. Die Hautfarbe ist schmutzig, es besteht eine Neigung zu Hautausschlägen, die besonders im Bett jucken und nach Kratzen brennen. Auch die Fußsohlen brennen, so dass der Patient die Füße aus dem Bett streckt. Hitzegefühl auf dem Scheitel. Heiße Hände suchen kühle Stellen an der Bettdecke. Wundsein der Kinder, Intertrigo, auch unter den Brüsten. Abneigung gegen Fleisch. Trinkt viel, isst wenig. Scheu vor dem Waschen. Stehen verschlimmert. Hungergefühl um 11 Uhr, muss ein paar Bissen essen, sonst fällt er um. Starker Abfall des Blutzuckers ist die Ursache. Zwischenmittel, wenn gut gewählte Mittel nicht genügend anschlagen. Morgendiarrhoe, aus dem Bett treibend. Ich möchte die Konstitution der Sulfur-Menschen folgendermaßen beschreiben: Magere, gebeugte Menschen mit schmutzig aussehender Hautfarbe und übelriechenden Körperausdünstungen. Sie sind lebhaft, nervös, schnell, arbeitsscheu, oft unbelehrbar, interesselos, hypochondrisch. Ihre Haare sind grob. Der Mund ist hochrot, wie geschminkt. Die Augenlider sind gerötet, die Ohren sind rot. Pseudophilosoph. Braucht im Winter keinen Mantel.

 

Miasmenlehre

 

Nosoden werden eingesetzt, um Therapieblockaden zu lösen, und erfordern genaue Kenntnisse in der Miasmenlehre von Hahnemann und deren Weiterentwicklung. Mit Miasma (griech.: Makel, Befleckung) bezeichnete Hahnemann drei Arten der Störung der Lebenskraft (Psora, Sykose, Syphilis). Ein Miasma kann erworben werden (z. B. allopathische Behandlung) oder anlagebedingt vorhanden sein.

 

Heilungsverlauf

 

Bei chronischen Erkrankungen werden entsprechend der von dem amerikanischen Homöopathen Constantin Hering aufgestellten Hering-Regel folgende Heilungsverläufe als günstig bewertet: Symptome bewegen sich von innen nach außen, also vom (lebenswichtigen) inneren Organ in Richtung Haut sowie von oben nach unten (Kopf-Fuß). Bekommt beispielsweise ein Asthmatiker unter der homöopathischen Behandlung einen Hautausschlag, so mag das für den Patienten zunächst unangenehm sein, der Homöopath wird es als einen Schritt zur Heilung werten. Ebenso gilt es als positives Zeichen, wenn sich zuerst die aktuellen und danach die lang bestehenden Beschwerden bessern. Diese verschiedenen Heilungsverläufe zeigen an, dass die Lebenskraft nun wieder imstande ist, sich mit diesen Störungen auseinander zu setzen.

 

Im Rahmen der homöopathischen Behandlung kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen. Diese Reaktion wird als Erstreaktion, oder Erstverschlimmerung bezeichnet.

 

Indikationen

 

Alle Erkrankungen, die der Selbstregulation des Organismus zugänglich sind, lassen sich mit Hilfe der Homöopathie behandeln. Besonders funktionelle, psychosomatische und chronische Erkrankungen, eine Domäne der Homöopathie, sind durch eine konstitutionelle Behandlung positiv zu beeinflussen.

 

Krankheiten die nicht mit Hilfe der Homöopathie zu behandeln sind, sind z.B. Beinbrüche, die geschient oder operativ behandelt werden müssen. Auch bei schweren Infektionskrankheiten wie Typhus oder Cholera sowie bei Krebserkrankungen werden die Arzt und Heilpraktiker eher zu einer schulmedizinischen Behandlung raten. In den Fällen, die nicht homöopathisch zu heilen sind, kann die Homöopathie aber trotzdem eine wichtige Unterstützungsbehandlung sein und die schulmedizinische Behandlung gut unterstützen.

 

Während einer konstitutionellen Behandlung sollten bestimmte Substanzen, die als Antidote die Wirkung des verabreichten Mittels aufheben können, gemieden werden. Dies betrifft: Kaffee, Tabak, Alkohol, Pfefferminze (z. B. Zahnpasta, Tee), ätherische Öle.

 

Bewährte Indikationen

 

Bei der Behandlung nach bewährten Indikationen geht man nicht nach konstitutionellen Gesichtspunkten, sondern nach den Erfahrungen mit bestimmten Mitteln bei bestimmten Erkrankungen.

 

Als Beispiel kann man nehmen Arnika nach Beinbruch, Apis nach Bienenstich oder Nux vomica, wenn man zuviel gefressen hat. Dabei geht es nicht nach tiefen homöopathischen Gesichtspunkten, aber nach den Prinzipien der schnellen und sicheren Heilung.

 

* Siehe auch: Die fünf Ebenen des Heilens 

 

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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